Ozontherapie

Die Ozontherapie ist ein Verfahren, bei dem Ozon in Form von einer Eigenbluttherapie angewendet wird.

Ozon ist ein instabiles Molekül, das aus drei Sauerstoffatomen besteht und innerhalb kurzer Zeit zu reinem Sauerstoff zerfällt. Das reaktive Gas wird aufgrund seiner desinfizierenden Eigenschaften bei der Trinkwasserentkeimung, der Aufbereitung von Schwimmbadwasser und bei der Konservierung von Lebensmitteln oder Obst verwendet.

Das Verfahren

Ozon tötet Bakterien, Viren und Pilze und wird deswegen in der Medizin zur Desinfektion von Wunden verwendet. Es reagiert mit der Zellmembran und erhöht deren Durchlässigkeit, gleichzeitig verbessert es die Bindung von Sauerstoff an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) und damit seinen Transport.

Ein weiterer Effekt auf die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) besteht in der Erhöhung der Flexibilität ihrer Zellmembran. Dies führt zu einer niedrigeren Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes und damit zu einer verbesserten Versorgung von schlecht durchblutetem Gewebe.

Mögliche Anwendungsweisen der Ozontherapie

Kleine Ozon-Eigenbluttherapie

Diese Behandlung dient der Anregung des Immunsystems. Es werden ca. 2-3 mal 10 ml Blut entnommen. Das Blut wird heparinisiert (Heparin ist ein Medikament, das die Blutgerinnung verhindert) und mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt. Anschließend wird das Blut intramuskulär (in die Muskulatur) zurück injiziert.

Große Ozon-Eigenbluttherapie

Es werden ca. 50-60 ml venöses Blut entnommen. Das Blut wird in einem sterilen Behältnis mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt, heparinisiert und anschließend dem Patienten intravenös zurück injiziert.

Intraarterielle Anwendung

Diese Behandlung wird bei Durchblutungsstörungen der unteren Extremität, Ulzerationen oder diabetischen Gangrän (offene Wunden an den Beinen infolge einer sehr schlechten Durchblutung) angewendet. Das Ozongemisch wird direkt in die entsprechende Arterie gespritzt.

Subkutane und Intrakutane Ozon-Injektion

Injektion von Ozon unter bzw. direkt in die Haut.

Intraartikuläre Ozon-Injektion

Die Behandlung wird bei entzündlichen Gelenkerkrankungen angewendet. Das Ozon-Gemisch wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert.

Die Ozontherapie wird durchgeführt bei:

  • Allgemeiner Immunschwäche
  • Autoimmunerkrankungen
  • Externen Ulzera (Geschwüre) und Hautläsionen
  • Darmerkrankungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Arthrose der großen Gelenke
  • Krebserkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Geriatrischen Erkrankungen und Erschöpfungszustände

Die Ozontherapie wirkt durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, abwehrstärkend und keimtötend. Sie ist sehr vielseitig, aktiviert das Immunsystem und hat einen revitalisierenden Effekt.